Europäische Wissenschaftskulturen und politische Ordnungen in der Moderne (1890-1970)

Europäische Wissenschaftskulturen und politische Ordnungen in der Moderne (1890-1970)

Organisatoren
Kolloquium des Historischen Kollegs
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.05.2011 - 21.05.2011
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Von
Edith Plöthner, Historisches Kolleg München; Max Spohn, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt an der Oder

Das Kolloquium „Europäische Wissenschaftskulturen und politische Ordnungen in der Moderne“, das unter der Leitung von GANGOLF HÜBINGER (Frankfurt an der Oder/München) vom 19. bis 21. Mai 2011 am Historischen Kolleg in München veranstaltet wurde, setzte sich zwei Ziele. Zum ersten sollten der Zusammenhang zwischen sozialer Erfahrung, wissenschaftlicher Beobachtung und politischer Gestaltung von „Wirklichkeit“ erörtert und dazu empirisch gehaltvolle Beispiele herangezogen werden. Zugrunde lag die „Einsicht“ Reinhart Kosellecks, dass lebensweltliches Erfahren und wissenschaftliches Begreifen sozialer Wirklichkeit „immer schon aufeinander verweisen, letztendlich sich wechselseitig begründen, ohne vollständig auseinander ableitbar zu sein“. Zum zweiten sollten Eigenarten nationaler Wissenschaftskulturen und internationale Verflechtungen thematisiert werden, in denen soziale Ordnungs- und Zivilisationsmodelle wissenschaftlich begründet und in politische Geltungskämpfe eingestellt werden.

Die Tagung nahm dazu in drei Sektionen die gesamte Spanne der „Hochmoderne“ zwischen 1890 und 1970 in den Blick. Gefragt wurde nach der Neuordnung der Wissenschaften in stets neuen europäischen Verflechtungen sowie der internationalen Zirkulationsgeschichte von europäischen „Klassikern“ der Kultur- und Sozialwissenschaften, dem Wirkungszusammenhang zwischen den intellektuellen Akteuren, ihren Netzwerken, „Denkstandorten“ (Ludwik Fleck) sowie den in Institutionen verfestigten und durch Medien verbreiteten Wissensordnungen.

Im Eröffnungsvortrag aktualisierte LUTZ RAPHAEL (Trier/Berlin) seine These von der gesteigerten „Verwissenschaftlichung des Sozialen“, die auch dem Kolloquium mit zu Grunde lag. In fünf analytisch zu unterscheidenden Dimensionen von Ideen/Diskursen, Experten, Nutzern/Klienten, Eingriffs-/Beobachtungstechniken sowie Institutionen lasse sich das Eindringen humanwissenschaftlicher Methoden in europäische Gesellschaften im „Zeitalter der ideologischen Extreme von 1900 bis 1980“ beschreiben und daraus zeitlich ineinander übergehende „Konfigurationen“ dieser Elemente ableiten um „Veränderungen zwischen intellektuellem Feld und Sozialexpertise“ zu erfassen. Allerdings zeigen sich vor 1945 signifikante Unterschiede zwischen der europäischen und der nordamerikanischen Erfahrungswelt. Europa wurde zu einem „Experimentierfeld neuer Sozialordnungen“, das vielfältige Modelle zur Bewältigung der mit Industrialisierungs- und Urbanisierungsprozessen einhergehenden Problemlagen hervorbrachte, etwa verschiedene Formen der Sozialversicherung. In Europa zeigte sich zudem das „totalitäre Potential rationaler, sozialwissenschaftlich fundierter Ordnungsentwürfe“, die ihren extremen Ausdruck in Faschismus, Nationalsozialsozialismus und Bolschewismus fanden. Die Weltkriege brachten jeweils „Schübe“ in der Anwendung humanwissenschaftlicher Technologien. Vor allem blieb in Europa die Verwissenschaftlichung des Sozialen fortwährend von politisch-weltanschaulichen Deutungskämpfen überformt. Dieser „Rückkopplung“ durch intellektuelle Deutungseliten konnten sich auch technologisch und pragmatisch gesinnte Experten nicht entziehen.

Die erste Sektion widmete sich den neuen Mustern der wissenschaftlichen Selbstbeobachtung moderner Gesellschaften an der Kulturschwelle um 1900. Aus einer Deutschland und Frankreich vergleichenden Perspektive ging STEFANIE MIDDENDORF (Berlin) dem Problemfeld „Elite-Masse“ als zentraler Kategorie der neuen „Massenwissenschaften“ nach. Der Begriff der „Masse“ verdeutliche eine der zentralen Leitideen der Moderne, dessen semantische Wandlung auf Veränderungen im europäischen Erfahrungsraum verweise. Dabei war der semantische Gehalt von „Masse“ in beiden Ländern verschieden. Die französische Terminologie ging von einer „aktiven, zerstörerischen bzw. erdrückenden Qualität“ aus, die deutsche von einer „passiven, von außen formbaren Einheit“. So definierte etwa Gustave Le Bon die „Masse“ als ein im Dienste der Nation autoritär zu steuerndes Kollektiv, Gabriel Tarde sah in einem Frankreich, das über den dichtesten Presseraum der Welt verfügte, einen Übergang von der pöbelhaften „Masse“ zur „Öffentlichkeit als intellektualisierter Gemeinschaft“. In Deutschland, zunächst uneinheitlich, wichen differenzierte Diskurse um komplexe Bedingtheiten sozialer Wechselwirkungen zunehmend einer Auffassung, in der „Masse“ eine „soziale Wesenheit“ und „Schicksalsgemeinschaft“ darstellte, verbunden mit einem bewussten „Wir-Erlebnis“.

WOLF FEUERHAHN (Paris) konnte am Beispiel von Émile Durkheim darstellen, wie die Niederlage von 1871 in Frankreich auch als Scheitern der eigenen Wissenschaftskultur wahrgenommen wurde. Durkheims aktive Erfahrungen als Gesandter der französischen Regierung an den Universitäten in Leipzig, Berlin und Marburg hatten mit der Gründung mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften, in denen deutsche und ausländische Literatur rezensiert wurde, einen frühen Wissenschaftstransfer zur Folge. In der Revue critique oder später der Année sociologique rezensierte Durkheim vor allem die Werke von Albert Schäffle, den er im Kontext der sozialen und republikanischen Frage für seine „realistische“ Perspektive lobte, weil er einen „dritten Weg“ zwischen dem Individualismus der orthodoxen Ökonomen und dem staatsinterventionistischen Kathedersozialismus aufgezeigt habe. Durkheim habe mit seiner Soziologie, die immer auch eine moralische Instanz im Dienst republikanischer Gesinnung sein wollte, die Wissenschaft als Waffe in der Rivalität der europäischen „Weltmächte“ verstanden.

Die zweite Sektion legte den Schwerpunkt auf die zivilisationsgeschichtlichen Selbstdiagnosen im Zwischenkriegseuropa. Ein Akzent lag hier auf Polens Bedeutung für Europas wissenschaftlichen Kommunikationsraum, – das Kolloquium wurde in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung veranstaltet. MONIKA TOKARZEWSKA (Torun) widmete sich am Beispiel von Georg Simmels Rezeption in Polen den Übersetzungs- und Transferproblemen moderner sozialwissenschaftlicher „Klassiker“. „Übersetzungen finden immer auf drei Ebenen statt. Zuerst auf der Ebene der Sprache selbst, – welches polnische Wort steht für Simmels Kategorie „Reiz“ zur Verfügung? Das führt bereits auf die zweite Ebene der Übertragung von einem kulturellen Kontext in einen anderen. Schließlich ist drittens der performative Charakter zu gewichten, in dem eine sprachliche Wendung in ihrem neuen Kontext produktiv geworden ist. Für die polnische Simmelrezeption lassen sich hierzu drei Phasen unterscheiden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein sehr schöpferischer Textumgang, der Simmel zum Gegenstand der Literaturkritik machte. In den 1970er-Jahren ein eher nachlässiger Umgang mit Simmels Werk mit fehlerhaften Übersetzungen zumeist auf der Basis englischer Vorlagen. Dann eine „Aufbruchsphase“ der Simmel-Übersetzungen nach der Wende von 1989. Als Symbol für die „moderne Gesellschaft“ und „westliche Wissenschaft“ wurden Simmels Theorien vor allem durch das Prisma der „nachholenden“ Modernisierung aufgenommen.

MARIA GIERLAK (Torun) thematisierte in ihrem Vortrag die Bedeutung der polnischen Germanistik für den Kulturtransfer. Zygmunt Lempicki, Germanist und Journalist, sah sich als „Kulturvermittler“, der die Germanistik als Instrument einer verbindenden Außenpolitik verstand. In den Zwischenkriegsjahren war er die treibende Kraft der deutsch-polnischen Gesellschaft und konzipierte deutsche Anthologien und Lehrbücher. Als Pilsudski-Anhänger favorisierte er autoritäre Staatsformen und stellte positive Bezüge zum Nationalsozialismus her, dessen Antisemitismus er nicht als konstitutives Element betrachtete. Sein wissenschaftlich distanzierter Habitus führte allerdings dazu, dass er von polnischer wie von deutscher Seite gleichermaßen als unsicherer Kantonist gesehen wurde. 1939 wurde Lempicki verhaftet und starb 1943 in Auschwitz.

Mit dem Vortrag von KATRIN STEFFEN (Hamburg) wechselte die Perspektive vom „Intellektuellen“ zum „Experten“. Anhand der Biographien des Mediziners Ludwik Hirszfeld und des Chemikers Jan Czochralski führte Steffen aus, wie polnische Wissenschaftler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine im ostmitteleuropäischen Kontext typische „Erfahrung von Raum und Zeit, Migration und Transfer“ durchlebten. Meist im Ausland ausgebildet, waren sie als Rückkehrer Teil eines größeren Modernisierungsprojektes der polnischen Gesellschaft. Im Zusammenspiel von Politik, Militär und Technik sollten sie mit ihren Erkenntnissen die II. Republik an die Standards der westlichen Industriestaaten heranführen. Eine „polnische Wissenschaft“ sollte über die polnische Nation zum Weltfortschritt beitragen. Das machte ihren Status ambivalent, einerseits im Dienst am Nationalstaat, andererseits dem Ethos einer weltweiten Forschergemeinschaft verpflichtet.

BOZENA CHOLUJ (Frankfurt an der Oder/Warschau) machte die wissenschaftssoziologischen Arbeiten des polnischen Mediziners Ludwik Fleck für internationale Transferfragen fruchtbar. Mit Recht habe Fleck im Zuge des „cultural turn“ eine Aufwertung erfahren, denn Probleme der Prozessualität, Performativität, Sprechaktbindung lassen sich mit Flecks Reflexionen zur situativen Verortung wissenschaftlicher Erkenntnis durch Denkzwänge und Denkkollektive prägnanter erfassen. Flecks berühmte Studie über die „Entstehung einer wissenschaftlichen Tatsache“ ist als eine intellektuelle Intervention zu lesen, sowohl die Zeitgebundenheit als auch die soziale Verankerung wissenschaftlichen Wissens in Rechnung zu stellen und nicht zuletzt durch eine Destabilisierung letztgültiger Wahrheitsbegriffe die Perspektive für eine Demokratisierung zu eröffnen.

UWE PUSCHNER (Berlin) verfolgte die Entwicklung des europäischen Sozialdarwinismus am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sozialdarwinismus – eine sich auf Darwins Evolutionstheorie beziehende normative Gesellschaftslehre – diente in vielseitiger Auslegung in Nationalstaaten mit unterschiedlichen politischen Systemen als Rechtfertigungsideologie von Ungleichheit, imperialer Herrschaft, kolonialer Expansion und Lebensraumkonzepten. Er habe sich neben dem Marxismus als zweite „staatlich geschützte Zwangsdoktrin durchgesetzt“ (Hannah Arendt). Zwar seien die Kernländer eines sozialdarwinistischen Denkstils die USA und Großbritannien gewesen, im spätwilhelminischen Deutschland habe er jedoch in einer Kombination von Rassenhygiene, Rassismus und radikalem Nationalismus eine aggressive Dynamik entwickelt und ein großes Weltanschauungsbedürfnis bedient. Die völkische Bewegung erklärte den Sozialdarwinismus zur wissenschaftlichen Grundlage ihres rassistischen In- und Exklusionsdenkens und öffnete der nationalsozialistischen Rassendoktrin die Tore.

AUSTIN HARRINGTON (Leeds/Erfurt) kritisierte in seinem Vortrag eine einseitige wissenschaftliche Bevorzugung „westlicher“ Ordnungsmodelle und plädierte für eine transatlantische Selbstkritik. Nationalspezifische Traditionen seien nicht als rein methodologische Nationalismen zu begreifen. Am Beispiel vom „Weimarer Diskurs über den deutschen Geist und Westeuropa“ könne verdeutlicht werden, wie zwei europäische Ethiken um „Naturrecht und Humanität in der Weltpolitik“ (Ernst Troeltsch) konkurrierten. Die oft erneuerte These eines deutschen Sonderwegs in die Katastrophe aufgrund der fehlenden emotionalen Bindung seiner intellektuellen Eliten an die Weimarer Republik sei zu einseitig. Höher zu veranschlagen sei zumindest für die frühe Phase ein bestimmtes linksliberales und pro-republikanisches intellektuelles Milieu, das Ausdruck eines weltoffenen deutschen Selbstverständnisses war. Sowohl die Überbetonung nationalkultureller Eigenheiten (F. Ringer, P. Gay) als auch eine unterstellte Abweichung von Normalwegen westlicher Modernisierung (H. A. Winkler), werde den Konstellationen der Zwischenkriegszeit nicht gerecht.

Die dritte Sektion behandelte die Wissenschaftskulturen unter den Bedingungen des Kalten Krieges mit seinem bipolaren Ordnungsdenken und mündete in einen Ausblick auf die multipolare Welt nach 1989. Im Spannungsfeld von „Gegnerforschung und Selbstbeobachtung“ ging TIM B. MÜLLER (Hamburg) der Gruppe um die deutschen Emigranten Franz Neumann und Herbert Marcuse und um amerikanische Historiker wie Stuart Hughes nach, die für den amerikanischen Geheimdienst in der Forschungsabteilung des „Office of Strategic Services“ (OSS) arbeiteten. Ihre Bedeutung als Sozialexperten im Jahrzehnt zwischen 1942 und 1952 zeigt sich in ihren Russlandstudien, in denen sie die sozialanalytischen Instrumente der „Gegnerforschung“ präzisierten. Sie verbanden diese mit entspannungspolitischen Optionen und lenkten ihre Fremdbeobachtungen zurück auf die kritische Betrachtung der eigenen westlichen Gesellschaften. Am Beispiel dieser OSS-Gruppe wurden die materiellen und ideellen Grundmuster eines politisch relevanten „Management des Wissens“ freigelegt. Bis in die frühen 1960er Jahre stabilisierte dies das modernisierungstheoretische Konvergenzdenken des liberalen Establishments in den USA. Kuba und Vietnam, führten jedoch zu einer linksintellektuellen Radikalisierung, die Marcuse und Hughes zu Protagonisten der „new left“ werden ließ.

BARBARA PICHT (Frankfurt an der Oder) verglich die intellektuellen Biographien von Ernst Robert Curtius, Werner Krauss und Czeslaw Milosz in typisierender wie kommunizierender Absicht. So wie die drei im Medium „Literatur“ die politische Ordnung Europas reflektierten, stehen sie beispielhaft für das Wechselspiel von Wissenschaftskulturen und politischen Erfahrungswelten. In ihren literaturkritischen und -historischen Arbeiten rehabilitierten sie die Vielfalt der west- und osteuropäischen Wissensräume und löschten durch ihre Übersetzungen weiße Flecken auf der Landkarte des europäischen Bildungswissens. In programmatischer Absicht übersetzten Milosz und Curtius T. S. Eliots „the waste land“ ins Polnische und ins Deutsche. Literatur erschien als der Königsweg zur kritischen Vergegenwärtigung der eigenen Zeit. In ihrem jeweiligen politischen Umfeld machte sie das zu „engagierten Beobachtern“ mit unterschiedlichen Konzepten zur Verbindung von Tradition und Zukunftsperspektive. Der polnische Literatur-Nobelpreisträger Milosz, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus Polen nach Paris flüchtete und maßgeblich für die polnische Exil-Zeitschrift Kultura tätig wurde, stellte sich etwa in Artikeln wie „Nie“ (deutsch: Nein) entschieden gegen die Denkzwänge des historischen Materialismus. Ob für Curtius Kultur und Geschichte durch schöpferische Minderheiten bewegt wurden, Werner Krauss die Krise der europäischen Kultur in zyklischer Wiederkehr annahm oder Milosz nach der Kraft einer nicht-eschatologischen Poesie suchte, – die Konfrontationen des Kalten Krieges bestärkten sie darin, die Literatur auf ihre „Sinnkraft“ zu einem „Neu-Wägen des kulturellen und wissenschaftlichen Bestandes“ zu prüfen, sie empfanden dies als „geschichtlichen Auftrag“.

Die vergleichende Analyse der globalen Rezeption und Übersetzung von Max Webers Werken in den unterschiedlichen Nationen und Kulturräumen führte EDITH HANKE (München) zu ihrer These, dass das Webersche Werk besonders dann seine Relevanz entfalte, „wenn politische Ordnungen in eine Legitimitätskrise geraten“. Die national unterschiedlich geprägte Rezeption der Weber Texte wurde exemplarisch an der japanischen, der US-amerikanischen, sowjetischen, der chinesischen, der polnischen wie der iranischen Weberforschung demonstriert. Intellektuelle spielen hier eine Schlüsselrolle. In den Ostblockstaaten habe sich dabei gezeigt, dass eine wissenschaftliche Auseinandersetzung „nur in Zeiten der Öffnung“ und „Liberalisierung“ unter „staatlicher Kontrolle“ möglich gewesen sei, wobei „ein ideologisches Abarbeiten am Klassenfeind“ als notwendig erachtet wurde.

Konferenzübersicht:

Eröffnungsvortrag

Lutz Raphael (Trier, Berlin): Zwischen radikalen Ordnungsmustern und Sozialaufklärung. Verwissenschaftlichung des Sozialen im Europa der ideologischen Extreme (1900-1980)

Sektion 1: „Aktive Massendemokratisierung“ und wissenschaftliche Selbstbeobachtung um 1900

Stefanie Middendorf (Halle): Masse und Moral. Wissenschaftliche Perspektiven und gesellschaftliche Ordnung in Frankreich und Deutschland um 1900

Wolf Feuerhahn (Paris): Politische Hintergründe und Konsequenzen eines wissenschaftlichen Imports: Emile Durkheim als Mittler der deutschen Sozialwissenschaft in Frankreich (1885-1913)

Sektion 2: Zivilisationsgeschichtliche Selbstdiagnosen im Zwischenkriegseuropa

Monika Tokarzewska (Torún): Georg Simmels Soziologie. Probleme einer Übersetzung ins Polnische

Maria Gierlak (Torún): Zygmunt Lempicki und der deutsch-polnische Kulturtransfer in der Zwischenkriegszeit

Katrin Steffen (Hamburg): Migration, Transfer und Nation: Die Wissens- und Erfahrungsräume von polnischen Naturwissenschaftlern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Bozena Choluj (Frankfurt an der Oder, Warschau): Was leistet die Soziologisierung der Wissenschaften bei Ludwig Fleck?

Uwe Puschner (Berlin): Europäischer Sozialdarwinismus als wissenschaftliches Konzept und politisches Programm

Austin Harrington (Erfurt): Jenseits des methodologischen Nationalismus? Eine britische Perspektive auf den Weimarer Diskurs über „deutschen Geist und Westeuropa“

Sektion 3: Wissenschaftskulturen in der Zeit des Kalten Kriegs

Tim B. Müller (Hamburg): Konvergenz und Kritik. Sozialwissenschaftliche Feindanalyse und intellektuelle Selbstbeobachtung in den USA

Barbara Picht (Frankfurt an der Oder): Wissenschaft als Auftrag. Zukunftsmodelle für Deutschland und Europa am Beginn des Kalten Krieges

Edith Hanke (München): Max Weber weltweit. Übersetzungen in Zeiten politischer Umbrüche


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